Bodenseeschifffahrt – Witzwanderung im Appenzeller-Land – Schwimmplausch im Bodensee – Pedalofahrt
Unsere zwanzigköpfige, gutgelaunte Merenschwander-Damenturnschar startete am 8.8. frühmorgens um 05.45 Uhr ihre jährliche Turnfahrt Richtung Ostschweiz. Die Stimmung war gut, das Wetter versprach sonnig und sehr heiss zu werden! Wir fuhren über Lenzburg, Zürich, St. Gallen nach Rorschach. Dort angekommen „mussten“ wir uns durch einen riesigen, interessanten Antiquitäten- und Flohmarkt durchkämpfen, was bei einigen doch nicht ganz ohne Geld ging! Drückende Wanderschuhe mussten durch bequeme Nike-Turnschuhe ersetzt, fehlende Handtaschen günstig erworben werden, etc.! Doch schliesslich – immer noch zu zwanzig – eroberten wir uns einen schönen Platz auf dem Sonnendeck des Bodenseeschiffes „Rhyneck“. Wir liessen die herrlichen Landschaften rund um den Bodensee auf uns einwirken, betrachteten die Hügel des Appenzeller-Landes, wo wir bald unsere Wanderung beginnen würden. Die Sonne schien immer heisser, die Temperaturen waren mit dem Fahrtwind noch angenehm und so genossen alle bei einem kühlen Getränk die schöne Kulisse des Sees, der in seiner Grösse fast an das Meer erinnert. Im Rheindelta fuhr die „Rhyneck“ durch das Naturschutzgebiet des Alten Rheins hoch bis Rheineck. Eine kleine Bergbahn brachte uns in sechs Minuten hoch zum Ausgangspunkt unserer diesjährigen Wanderung, auf das 673 m ü.M. gelegene Walzenhausen. Auf dem Appenzeller-Witzweg sollte unser Weg über Wolfhalden nach Heiden führen. Die erste Tafel mit dem ersten Appenzellerwitz entlockte uns das erste Schmunzeln, von einer Lachsalve kann jedoch nicht gesprochen werden! Wer das hügelige Appenzellerland kennt, weiss, dass es auf und ab geht, was bei Temperaturen über 30 Grad an der Sonne und um die Mittagszeit dann doch sehr anstrengend war. Deshalb wurden nicht alle Witztafeln gelesen und verinnerlicht. Die Sonne brannte zu heiss vom Himmel, um länger stehen zu bleiben. Die Mittagsrast konnten wir im kühlen Schatten eines Waldes und eine spätere Trinkpause in einer Gartenwirtschaft in Wolfhalden geniessen. Erhitzt erreichten wir dankbar unser Ziel, die Kirche in Heiden. Alle Damen, ausser einer, die hier nicht namentlich erwähnt sein soll, erklommen tapfer die 157 Stufen des Kirchturms, um sich auf der Aussichtsterrasse an der herrlichen Rundum-Sicht der Bodenseeregion zu erfreuen. Die Rorschach-Heiden-Bergbahn brachte uns mühelos im offenen, luftigen Wagon nach Rorschach zurück und ermöglichte uns einen letzten Blick auf die grünen Hügel des Appenzells und den blauen Bodensee von oben. In der Jugendherberge in Rorschach, die super toll neben dem Strandbad direkt am See liegt, bezogen wir unser Quartier für die Nacht. Wir entledigten uns unserer verschwitzten Wanderkleidung und schlüpften in unsere Badekleider und stürzten uns in das kühle Nass des Bodensees. Die Erfrischung und die anschliessende Erholung auf dem Badetuch waren herrlich. Die Lebensgeister waren wieder geweckt, um erholt in das Zentrum von Rorschach zu laufen und unter freiem Himmel ein wohlverdientes und feines Abendessen in einem italienischen Restaurant zu geniessen.
Den nächsten Tag starteten wir mit einem Frühstück im Garten der Jugendherberge mit Blick auf den Bodensee bei angenehmen Temperaturen. Heute stand der gemütlichere Teil der zweitägigen Turnfahrt auf dem Programm. Nach dem Packen spazierten wir zum Rorschacher-Hafen und durften dort je zu viert ein Pedalo besteigen. Mit vierbeiniger Muskelkraft machten wir uns daran, die Ufergegend zu erkunden. Rorschach mit seinen knapp 9000 Einwohnern, seinem alten Kornhaus, seinem Hafenkran und seinen schön restaurierten Altstadthäusern ist sicher sehenswert und vom Pedalo aus in bester Perspektive zu betrachten. Der See lockte natürlich auch für ein erfrischendes Bad, und wir hatten alle viel Spass beim Reinspringen, Entern anderer Pedalos, die Partnerin treten zu lassen oder einfach beim genüsslichen Treiben lassen auf den Wellen. Zurückgekehrt in die Jugi erwartete uns ein leckeres Pasta-Buffet, mit dem wir unsere Bäuche wieder füllten. Bevor wir die Heimreise antreten mussten, konnten wir den Nachmittag nochmals mit einem Badeplausch im Strandbad von Rorschach verbringen. Die Sonne brannte immer noch heiss, das Schwimmen im See oder das Ausruhen in der Gartenwirtschaft war ein schöner Abschluss. Als die Bahn uns wieder Richtung Westen fuhr, erwartete uns etwas Regen, von dem wir in der Ostschweiz jedoch nichts abbekommen hatten. Sonniges und heisses Sommerwetter begleitete uns das Wochenende, wir brauchten keine Sweat-Shirts, keine Regenjacken oder Schirme. Von welcher Turnfahrt sind wir je in Flip Flops und kurzen Hosen in unsere Heimatgemeinde zurückgekehrt? Ein fröhliches Wochenende in lustiger Damenrunde nahm ihr Ende. Im Namen aller Teilnehmerinnen danke ich den beiden Organisatorinnen Michèle und Karin ganz herzlich für das Planen der tollen und gelungenen Turnfahrt 2015.
Autorin: Jeannette Fritsch
Fotos
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