Vor zwei Jahren wurde an der GV des Turnverein Merenschwand entschieden, dass die Turnfahrt alle paar Jahre gemeinsam stattfinden soll. Gemeinsam heisst, dass nicht wie anhin die Turnfahrt geschlechter getrennt durchgeführt wird, sondern Weiblein und Männlein gehen gemeinsam auf Reisen. Was das bedeutet, hat das OK, welches aus Nicole Steiner, Steffi Sprenger, Thomas Käppeli und Hermann Strebel bestand, schnell bemerkt. Schon kurz nach dem Versand der Anmeldung haben sich 110 Mitglieder des Turnvereins angemeldet. Doch das OK war bereit. Nach fünf Sitzungen, einem Erkundungstag und vielen E-Mails war die Turnfahrt nach München organisiert.
Am Samstagmorgen, noch in der Dunkelheit, versammelten sich die Turnerinnen und Turner beim Schulhaus. Nach einer kurzen Ansprache des Präsidenten musste sich jedes Mitglied beim OK persönlich melden. Schon da wurde die Zimmereinteilung gemacht und die Anwesenheit kontrolliert. Dafür bekam jeder Teilnehmer ein Vereins-Cap, welche vom Vorstand extra auf die diesjährige Turnfahrt organisiert wurde. Dann hiess es Gepäck in die zwei Cars verladen, einsteigen, Kontrolle der Bestände und schon ging es los Richtung München.
Bei fröhlicher Stimmung genoss man die gemeinsame Zeit beim Jassen und dem zuhören des geografischen Wissens des Buschauffeurs. Da auch schon das einte oder andere Gläschen Wein getrunken wurde, durfte eine kurze Pause nicht fehlen. Das OK hat für diese Pause extra Kaffee und Gipfeli organisiert.
In München angekommen marschierte die sichtlich aufsehenerregende Wandergruppe in die Altstadt. Die Münchner staunten nicht schlecht als sich die 110 gleich gekleideten Schweizer sich in der Gartenwirtschaft niederliessen, um sich beim Mittagessen zu stärken.
Am Nachmittag wurden wir mit strengem Blick auf dem Hauptpolizeiposten begrüsst. Noch ein wenig eingeschüchtert durch die militärische Begrüssung merkten die TurnerInnen bald, dass wir jetzt nicht mehr Vereinsmitglieder waren, sondern waschechte Polizisten, welche einen Mord aufklären mussten. So rannten oder irrten wenig später die Turnpolizisten in Gruppen aufgeteilt durch halb München um diverse Verhöre zu führen, den Tatort zu besichtigen, Spuren zu sichern und aus den gesammelten Informationen den Täter zu identifizieren. Nach dreistündigen Ermittlungen war der Täter überführt und so stellte jede Gruppe seinen Kandidaten vor, welcher sie für den Täter hielten. Dass wir bessere Turner als Polizisten sind stellte sich sofort heraus. So hatte jede Gruppe einen anderen Täter gefunden. Mit grosser schauspielerischer Leistung erklärten uns am Schluss die Protagonisten ihren Teil dieses fast echten Krimis. Sichtlich ermüdet freuten sich die TurnfahrtteilnehmerInnen auf ein wenig Erholung bei der kurzen Fahrt zum Hotel. So einen Foxtrail mit echten Schauspieler ist ansträngender als gedacht.
Ankunft Hotel, Bett anziehen, duschen, umziehen und schon wurde man vom OK Richtung Biergarten des Augustiener Brauerei gelotst. Nach diesem Ereignisreichen aber immer lustigen Tag genoss man einen typisch bayerischen Apèro. Bier in einem grossen Glas. Wer jetzt dachte, dass es nur einen gemütlichen Abend gibt hat sich getäuscht. Vor dem Eintreffen der der Mitglieder wurden 13 Zettel unter den Stühlen versteckt. Jeder welcher so einen Zettel unter seinem Füdli gefunden hatte, musste eine Aufgabe erfüllen. Von einer Begrüssungsrede, einem Tanz und Einstimmen des Turnerlieds bis zum Witz erzählen, turnerischer Einlage oder dem Helfen beim Abräumen, war alles dabei. So wurde durch den ganzen Abend viel gelacht, gesungen und getanzt. Viel zu schnell war bereits 01:00 Uhr Nachts und wir mussten die Brauerei verlassen. Doch das Glück war auf Turners Seite. Eine Strasse weiter entdeckte die Reisegruppe einen grossen Club mit lauter Musik. So verbrachte man die nächtlichen Stunden nicht mehr mit Bier sondern mit feinen Drinks.
Um 09:00 Uhr in der Früh standen die TurnerInnen mit oder ohne Augenringe vor dem Hotel und warteten gespannt auf die nächsten Highlights. Die Augen wurden dann bei Allen grösser als ein Extratram vor uns anhielt und uns ein echter Münchner freundlich begrüsste. Noch grösser wurden die Augen beim Anblick der Brezel, Radiesel und Citro… und Bier. So kurvte das voll beladene Extratram samt Münchner Reiseleitung quer durch die Stadt. An Brauhäusern vorbei zum Olympiapark. Bestens gelaunt durften wir viel zu früh wieder vor dem Hotel aussteigen und sogleich in den bereits vorgefahrenen Reisecars Platz nehmen.
Die Rückkehr nutzten ein paar Nachtschwärmer um den verpassten Schlaf nach zu holen. Die Munteren jassten, diskutierten oder schwärmten von den vergangenen Stunden in München. Doch so schnell sollte die Turnfahrt nicht vorbei sein. So führte uns das OK an einen See bei dem wir eine echte bayerische Brotzeit einnehmen durften. Für die kulinarisch eher Ängstlichen wurde auch Schnipo serviert. Nach einer Abkühlung im See oder dem geniessen der Sonnenstrahlen wurde es aber langsam Zeit, zurück in die Heimat zu fahren. Die Carchauffeure führten die TurnerInnen sicher durch den Stau zurück nach Merenschwand.
Zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen zurück, bedankten sich alle beim OK für die sensationelle, top organisierte Turnfahrt mit einem langen tosenden Applaus.
Nici, Steffi, Högi und Mändu – für die unvergessliche Turnfahrt, welche sicher in die Geschichte unseres Vereins eingehen wird, bedanken sich alle Teilnehmer herzlichst!
Impressionen
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