Der Nostalgiewettkampf, der schon viele Jahre durchgeführt wird, ist ein jährliches Highlight bei dem die Teilnehmer körperlich und geistig gefordert werden. Von Ausdauer und Kraft über Geschicklichkeit und Allgemeinwissen bis zu Mathematik und Konsentrationsvermögen, wird vom Turner alles abverlangt.
Am Freitag trafen sich die Turner bei der alten Post in Merenschwand für den Nostalgiewettkampf. Nach einer kurzen Ansprache vom Präsident, fuhr die Turnerschar zum neuen Töffraum von Ivan Nogara. Dort erwartete uns Thomas Käppeli 66 und Ivan Nogara, welche dieses Jahr von Böbbi, der den Nostalgiewettkampf ins Leben gerufen hat, unterstützt wurde. Nach einer kleinen Einführung in den Ablauf und der Organisation des Wettkampfes, konnten sich alle kurz mit Chips und Getränken stärken.
Dann ging es los. Eine ruhige Hand war die Voraussetzung beim ersten Wettkampfteil. Mit einer Grillzange mussten die Unterlagsscheiben auf die wackligen Holzfiguren gesetzt werden. Geschwindigkeit war hier nicht entscheidend. Über eine gute Zeit entschied viel eher die angesprochene ruhige Hand, welche bei einzelnen zum waren Espenlaub mutierte. So war der Zeitunterschied bei den einzelnen Teilnehmer sehr gross. Der Ehrgeiz war nun bei allen geweckt und so konnte der zweite Wettkampfteil gestartet werden. Jeder kennt`s aber keiner macht`s. Rollbrett fahren. Der Parcour welcher im Slalom um die orangen Hüte führte hatte es in sich. Mit zwei Stufen und engen Kurven musste das rollende Brett möglichst schnell ins Ziel geführt werden. Ungestümes durchfahren führte auch hier nicht zum Erfolg. Viel mehr war ein filigranes Durchhuschen und ein Schlussspurt vonnöten, um die Bestzeit aufzustellen. Der wahre Erfolg dieses Rennens zeigte sich aber nicht an der Siegerzeit, sondern viel mehr darin, dass das Brett noch ganz war und keiner eine Verletzung davon trug. Nun waren die Muskeln warm und so konnte es zur nächsten Disziplin über gehen. Mit dem Ball im Rohr wurde im Spurt eine Strecke absolviert bei der unterwegs eine Rechenaufgabe gelöst werden musste. Eigentlich ganz einfach, doch mit Puls 180 stellten diese Zahlen für viele ein echtes Problem dar. Mit der Lösung im Kopf und dem Ball im Rohr ging es wieder zurück zum Start bei dem die Lösungszahl in Anzahl Nägel verwandelt wurde und anschliessend in eine Öffnung gesteckt werden musste. Mit dem Ball auf der Öffnung war der Wettlauf zu ende. Eine schnelle Zeit und die richtige Lösung entschied hier über die Verteilung der Punkte. Wettkampfteil vier, Hut auf Hut, ganz einfach, dachten sich die Teilnehmer. Trotz der körperlichen Anstrengung beim vorhergehenden Sprint, meisterten fast alle diese Aufgabe mit Bravur. Doch der Übermut kommt vor dem Fall. Und so fielen die Hüte so tief wie die daraus zu verteilenden Punkte. Bei einzelnen konnte man aber eine wahre Begabung im erstellen von hohen Figuren erkennen, welche schon fast Zirkusreif war. Der letzten Teil des Nostalgiewettkampfs war zum Glück nicht mehr körperlich anspruchsvoll. Jedoch stellten die Chriesisteine im Glas eine weitere schwierige Aufgabe dar. Schätzen und rechnen. Das sollte lösbar sein. Doch sind es jetzt 30 Stk. am Boden mal 40 Stk. in der Höhe oder viel mehr 50 Stk. mal 30 Stk. So vielen die Lösungen auch bei diesem Durchgang eher minimalistisch bis völlig uferlos aus. Am Schluss waren es genau 1290 Steine welcher nur einer annähernd erschätzen konnte.
Nach diesem lustigen und unterhaltsamen Wettkampf, ging es wie auch am Turnfest, mit dem geselligen Teil weiter. Ein kühles Bier und eine heisse Wurst war der verdiente Lohn für die anstrengenden Aktivitäten der letzten Stunde. Doch bevor das Rangverlesen durchgeführt werden konnte, erklärte das OK Team, dass ein weiterer Wettkampf von Nöten sei, da noch einzelne Platzierungen ausgefochten werden müssten. Der Flamingotanz, oder so ähnlich hätte man diesen nennen können. Auf einem Bein, ohne Wechseln oder Abstehen, mussten die Turner so lange stehen bis die Schmerzen an der Fusssohle, im Knie, in der Wade oder sogar in der Hüfte zu gross wurden und aufgegeben werden musste. Man hätte es erahnen können. Aufgeben war keine Option. Und so quälten sich alle Minute um Minute. Weit über die Schmerzensgrenze hinaus, welche eigentlich nur hartgesottene Krieger aushalten können, standen die Männer im Mondschein auf einem Bein und standen… und standen… und standen. Durch die einzelnen Ausfälle konnte nun trotz der immer noch stehenden letzten Kämpfer die Rangliste bekanntgegeben werden. Erst als alle Rangierung bekannt war, gesellten sich auch die letzten Flamingos wieder zur Runde und gratulierte Fredy Klausner zum Sieg.
Ein weiterer erfolgreicher und unvergesslicher Nostalgiewettkampf war nun definitiv zu Ende. Für die Organisation bedankt sich der ganze Verein bei Ivan Nogara und Thomas Käppeli 66 recht herzlich. Nach vielen Jahren geben sie die Organisation dieses Anlasses ab. Wir freuen uns aber, den Nostalgiewettkampf weiter im Jahresprogramm aufnehmen zu können, da sich bereits einzelne Interessierte gemeldet haben.
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